Abschrift des Jubiläumsheftes
1975 wurde der durch Gerold Löhr und Wolfram Walter wieder neu aufgebaute Pfadfinderstamm offizielles Mitglied der DPSG
Aus diesem Grund feiern wir in diesem Jahr unser 25- jähriges Stammesjubiläum. Es gibt viele Einzelaktivitäten, aber einige Dinge sind seit 25 Jahren Tradition. Neben den regelmäßigen Gruppenabenden ist das vierzehntägige Zeltlager in den Sommerferien der Höhepunkt des Pfadfinderjahres. Aber auch andere Aktivitäten wie die Teilnahme am Gemeindefest, die Weihnachtsbaumaktion, die anfänglich noch mit dem Templer-Hilfsdienst durchgeführt wurde, oder der Christkindlmarkt sind feste Bestandteile unserer Arbeit in der Gemeinde. Die früher durchgeführte Ostereieraktion wurde mittlerweile durch die Beteiligung am Bacabaltag abgelöst.
Aber auch in anderen Bereichen hat die DPSG ihre Spuren hinterlassen. Bei der Gründung der „Scheune“, sowie bei fast allen Umbau- und Renovierungsmaßnahmen, die im Laufe der Jahr im Kellergeschoß des Franziskushauses durchgeführt wurden, waren die Pfadfinder maßgeblich beteiligt.
Pfadfinder sein ist nicht einfach die Mitgliedschaft in einem Verein, Pfadfinder sein ist eine Lebenseinstellung, die sich durch folgende Grundsätze beschreiben lässt:
Daher sind viele Ehemalige auch heute noch stark mit den Pfadfindern und Ihrer Lebensphilosophie verbunden.
Pfadfinder sein ist übrigens nicht nur auf das Gemeindeumfeld beschränkt. Viele unserer Aktivitäten finden außerhalb unserer Gemeinde statt. In Dortmund gibt es 22 weitere Stämme, mit denen wir freundschaftlich verbunden sind. Ebenso sind wir regelmäßig auf Diözesan- oder Bundesveranstaltungen anzutreffen. Oft nicht nur als Teilnehmer, sondern auch als Organisatoren. Nicht unerwähnt bleiben sollte an dieser Stelle auch der Zeltplatz Hollager Mühle (nahe Osnabrück), der seit 25 Jahren regelmäßig von uns besucht wird. Dort gehören wir fast schon zum lebenden Inventar.
Herzlichen danken wollen wir an dieser Stelle der Gemeinde, dem Kloster und den Eltern, die unsere Arbeit unterstützt haben, den Sponsoren, die uns immer wieder mit Geld oder Sachmitteln aus der Patsche geholfen haben, ebenso allen Leitern, die ihre Freizeit, Geld und Nerven investiert haben. Nicht zuletzt gilt unser Dank allen Gruppenmitgliedern, die uns motivierft haben weiterzumachenh und für den nötigen Spaß gesorgt haben.
Dieses Chronikheft wurde anlässlich unseres 25-jährigen Jubiläums erstellt. Es enthält neben den wichtigsten Daten über Vorstände und Zeltläger einige persönliche Einzelberichte ehemaliger und aktiver Mitglieder, sowie Berichte bestehender Gruppen.
Wir wünschen viel Freude beim Lesen. Vielleicht wird ja so manche eigene Erinnerung wieder wach.
Das Chronikteam
(Jutta Krukenbaum, Klaudia Kampelmann, Andreas Pudig)
Sommerlagerhistorie
Stamm St. Franziskus Dortmund-Mitte (16.01.01)
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-- Kein eigenes Lager
++ Am Stammeslager teilgenommen
Was sind eigentlich Pfadfinder?
Pfadfinder sind sicherlich nicht die
Witzblattfiguren, die mit dem großen
Hut durch den Wald latschen und
Überlebenstraining üben oder die Oma
Bei „rot“ über die Straße lotsen.
Pfadfinder sind Menschen, Kinder,
Jugendliche und Erwachsene
Wie du und ich
1985: Gerold Löhr gest. 20. März 1990
Natürlich kann man darüber streiten, ob 25 Jahre eine lange Zeit sind. Vielleicht nicht für einen Männergesangsverein, einen Schützen- oder Sport- Verein. Vielleicht auch nicht für einen Jugendverband. Wenn man aber berücksichtigt, dass ein Jugendverband innerhalb einer Gemeinde über einen Zeitraum von 25 Jahren aktiv ist, dann ist dies schon ein besonderes Ereignis.
Es war Ende 1973, als die Idee aufkam die Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde neu zu beleben. Der damalige Vikar kam aus der Pfadfinderbewegung und Gerold Löhr, seid vielen Jahren im Diözesanverband aktiv, suchte schon seid langer Zeit interessierte junge Erwachsene. Also lag es nahe eine Pfadfindergruppe zu gründen. Wir starteten mit ca. 10 Jungen. Die Gemeinschaft fand sichj schnell und im März `74 fand das erste Versprechen im Klostergarten statt. Es sprach sich herum, dass wir interessante Kinderarbeit leisten und bereits im Oktober 1975 hatten wir zwei Gruppen. Nun waren wir groß genug, um einen eigenen Stamm anmelden zu können.
Die Aktionen in der Gemeinde und im Diözesanverband waren so erfolgreich, das wir schnell wuchsen und immer mehr Gruppen gründen könnten. Die Mitgliederzahl stieg innerhalb von 2 Jahren auf über 100. Die Aktionen in der Gemeinde und die Zeltlager mit zum Teil über 120n Kindern und Jugendlichen war ohne Mithilfe der Eltern nicht möglich. Nur durch die aktive Unterstützung der vieln Väter und Mütter war dieser Aufbau erst möglich. Deshalb möchte ich an dieser Stelle den Eltern meinen besonderen Dank sagen.
Aber auch den Pfadfindern der ersten Stunde möchte ich danken. Sie alle haben ihren Beitrag geleistet, dass der Stamm wachsen konnte und so erfolgreich wurde. Dies alles schweißt zusammen. Und dass die Zeit in guter Erinnerung ist, zeigen die leider sehr wenigen Treffen. Aus den ehemaligen Jungpfadfinder sind erwachsene Frauen und Männer geworden, fest im Berufsleben und häufig mit eigener Familie und Kindern. Ich hoffe, das sich der ein oder andere an seine Kindheit erinnert und seine Kinder an der Gemeinschaft der Weltpfadfinder teilhaben lässt.
Natürlich hätten wir damals jeden beliebigen Jugendverband gründen können und doch glaube ich, dass ich mich in keinem so wohl gefühlt hätte wie bei den Pfadis. Sicherlich war die Ausbildung ein wesentlicher Faktor. Der Umgang mit Menschen, die Fähigkeit im Team zu arbeiten, Gruppendynamische Methoden wie zum Beispiel Brainstorming und Feedback habe ich auch im Berufsleben immer wieder nutzen können. Aber auch das ist nicht der der wesentliche Unterschied gegenüber anderen Jugendverbänden. Es sind eigentlich zwei Dinge, die mich von der Pfadfinder-Idee überzeugt haben:
Ich möchte die Zeit nicht missen, nicht einen Tag. Es war manchmal sehr stressig und das Privatleben hat teilweise darunter gelitten. Aber ich habe viele interessante Menschen getroffen und viele gute Erfahrungen gemacht. Einige dieser Erfahrungen konnte ich an meine Kinder weitergeben, heute auch Pfadfinder sind bzw. längere Zeit bei den Pfadfindern waren. Ich selber nehme heute nicht mehr aktiv an der Gruppenarbeit teil. Aber meine Frau Patrizia, die ich übrigens auch vor 25 Jahren über die Pfadfinderarbeit im Gemeindeheim kennengelern habe, ist heute in Dortmund-Brackel aktiv.
Somit bleiben wir der Pfadfinderei hoffentlich noch viele Jahre verbunden.
Ich wünsche dem Stamm St. Franziskus noch viel erfolgreiche Jahre, den Kindern noch viele schöne Stunden und den Gruppenleitern die Kraft niemals aufzuhören an dem Vermächtnis von Lord Baden Powell zu erinnern: „Verlaßt die Welt ein klein wenig besser, als Ihr sie vorgefunden habt“.
Wolfram M. Walter
Dortmund, im September 2000
ist eine herausfordernde Frage, besonders für jemanden, der wie ich ein Quereinsteiger in der Pfadfinderei ist. In meiner Heimatgemeinde war die DPSG nicht vertreten – so war ich als Messdiener und Chorsänger aktiv.
Mit meinem Einzug in die Gemeinde St. Franziskus in Dortmund fand ich den ersten Kontakt zum Pfadfindertum. – und an die gemeinsame Zeit habe ich viele Erinnerungen. Jetzt lebe und arbeite ich als Noviziatsleiter der Franziskaner im vierten Jahr in Nürnberg und bin seit gut zwei Jahren als Bezirkskurat wieder ins Pfadfinderische Geschehen eingebunden.
Was mir in diesen Jahren – sowohl in Dortmund als auch hier in Nürnberg – aufgefallen ist und mich am meisten beeindruckte möchte ich versuchen in einigen kurzen Aussagen zusammenzufassen:
Mir begegnen junge, engagierte Menschen,
Ich erlebe die Stämme als „lebendige“ Zellen, in denen Einsatz für andere aber auch genügend Freude am gemeinsamen Erleben ihren Platz haben.
Kinder und Jugendliche und junge Erwachsene- Aktive und Ehemalige verfolgen ein Grundprinzip, eine Lebenseinstellung , die hinter allem Engagement zu finden ist, die für mich in dem Satz vom Baden Powell, dem Ur-Vater des Pfadfindertums grundgelegt ist, den ich dem Stamm St. Franziskus zum 25. Jubiläum seit der Neugründung mit auf den Weg geben möchte:
„Ich bin überzeugt, dass Gott unser Glück in diesem Leben will. Wir dürfen auf einer Erde leben, die voller Schönheit und voller Wunder ist, und Gott versah uns nicht nur mit Augen, um das alles wahrzunehmen, sondern auch mit dem Verstand, diese Pracht zu erfassen.“
Das Wahrnehmen und auch das Erfassen der Schönheit des Lebens, der Schöpfer, als Hinweis auf eine Größeren – führen zur Dankbarkeit, zur Freude und zu einer Motivation, nicht für sich allein zu genießen, nicht für sich allein diese Schönheit zu konsumieren, sondern diese Schönheit mit anderen zu teilen, sie zu erhalten und Menschen den Blick dafür zu öffnen – und darin Spuren eines Gottes zu entdecken, der es gut mit seiner Schöpfung meint.
Ich wünsche allen, die sich im Stamm St. Franziskus engagieren, Aktiven und Ehemaligen, dass ihnen das immer in kleinen Schritten gelingen mag. Es ist ein Dienst an Kindern und Jugendlichen unserer Gesellschaft, der mit Gold nicht aufzuwiegen ist.
Gut Pfad, Euer Hans-Georg Löffler, ofm
Ich sitze hier (natürlich auf dem letzten Drücker) und überlege, wie ich Eure Aufforderung „einen Einzelbericht zu schreiben, der Einblick in das Pfadfinderleben gibt“ in die Tat umsetzen kann:
- Soll ich von meinen unzähligen Lägern und Wochenenden als Teilnehmerin oder Leiterin schreiben von der „Hollager Mühle“ über Leed bis nach Schweden?
- Oder vielleicht doch besser über die unterschiedlichen Menschen, die ich getroffen habe, die mich begleitet haben, die ich begleiten durfte. Angefangen bei Petra (damals Wölflingsleiterin) P. Reinhard (besser bekannt als „Käppi“), Gerold Löhr, Klaudia Kampelmann („Kampi“), P. Hans-Georg, Andreas Pudig (Lego), Toni, Ulla und Beate und und, und …
- Vielleicht mache ich es zum Schwerpunkt zu erzahlen, wie wichtig meine Pfadfindererlebnisse für meinen Glauben sind, wie „die Pfadfinder“ meine Gemeinde sind?
- Oder soll ich von der total spannenden Arbeit als Kuratin im Stamm uns im Bezirk erzählen? Von den interessanten und liebenswerten Menschen, die mensch auch auf Diözesanebene trifft)?
- Aber vielleicht …
… lässt sich eigentlich nicht in Worte fassen, was es alles zu erzählen gibt:
Soviel: Ich bin seit nunmehr 23 Jahren in der DPSG. Ich habe hier Menschen getroffen, Erfahrungen gemacht, … die untrennbar mit meiner Entwicklung zu dem Mensch zusammen hängen, der ich heute bin. Ich bin ungeheuer dankbar, dass ich all das erleben durfte und wünsche mir, dass Kinder und Jugendliche auch im Jahr 2000 und später einen Rahmen finden, in denen sie Erfahrungen sammeln, Abenteuer wagen und dabei erfahrene Leiter und Leiterinnen „um sich „ haben. Z.Zt. kann ich aus beruflichen und privaten Gründen selber aktiv keine Gruppe leiten/begleiten (aber vielleicht sind da auch jüngere inzwischen kompetenter). Ich beteilige mich auf Bezirks und Diözesanebene an den Vereinen, um den aktiven vor Ort den Rücken für Ihre Unternehmen frei zu halten und z.B. zu sichern, dass die Gruppen auch in Zukunft ihre Zelte in Rüthen aufschlagen können.
In diesem Sinne „Gut Pfad“
P.S. Übrigens: Auch Michael- meinen Mann- habe ich natürlich bei den Pfadis kennen gelernt und Steffen ist schon zur Taufe das Lied „Flinke Hände“ gesungen worden …
Martina Luft
Persönliche Chronik von:
Thomas „Tom“ Schade
und Gerd „Hägar“ Overbeck
Für mich heißt Pfadfinder sein: „allzeit bereit“
Pfadfinder ist man, und lebt es.
Ich kann nicht nur während der Gruppenstunde ein Pfadfinder sein, und am Abend bin ich es nicht. Das geht nicht.
Pfadfinder sein ist eine Lebenseinstellung!
Das Leben als Pfadfinder hat mich sicherlich geprägt. Ich weiß noch genau, wie ich im 1976 im Klostergarten der Gemeinde St. Franziskus Dortmund-Mitte mein Pfadfinderversprechen abgelegt habe. Feierlich im Rahmen eines Gottesdienstes, mit Fackeln. Das war ein tolles Erlebnis für mich.
Das Gemeinschaftsgefühl war wohl das Ausgeprägteste und das Wichtigste in dem Jungpfadfindertrupp. Jeder konnte etwas anderes, wir haben uns ergänzt. Die Gruppe verbrachte den größten Teil der Freizeit miteinander. Ob wir eine Aktion (Crash) planten, ein Zeltwochenende vorbereiteten oder uns einfach nur privat trafen, es waren immer die gleichen Leute. Das war eigentlich durch die ganzen Altersstufen (Bis zu den Rovern) hindurch so. Heute würde man sagen, wir waren eine Clique. Selbst als Leiter einer Pfadfindergruppe habe ich noch relativ viel Zeit mit meinen Mitgliedern verbracht.
Wir haben selbstständig, aber mit Hilfe, wenn wir es brauchten, viel organisiert. Wir sind spielerisch an die Ideen von Lord Baden- Powell of Gilwell, dem Gründer der Pfadfinderbewegung, herangeführt worden.
Das Pfadfindergesetz war und ist ein Wegweiser in meinem Leben:
(Anm.: Wörtlich heißt es: „ohne zu Fragen“. Dieses in der Tat militärisches Gehorsamsverständnis wurde in der DPSG schon früh zu Gunsten der Übersetzung „aus freiem Willen“ fallengelassen.)
Aus: Pfadfinder (Scouting for boys), Robert Baden-Powell, Georgs-Verlag Düsseldorf, 1977, Seite 35
Bei den vielen Wochenendfahrten und Sommercamps waren wir viel unterwegs und haben neue Leute und Länder kennengelernt. Eigentlich waren wir überall fremd, aber trotzdem waren wir verbunden durch das gemeinsame Pfadfinder sein. Ob in Hollager-Mühle bei Osnabrück, Capelle an der Ijsell bei Rotterdam, Armley bei Leeds, überall wurden wir herzlich empfangen, als Pfadfinder.
Es war egal wie jemand aussah, man war Pfadfinder.
Mit Ralf Börger war ich einmal in Schottland mit Bahn, Bus oder zu Fuß unterwegs. In Kluft haben uns wildfremde Menschen mitgenommen und uns geholfen.
Überall, wo wir als Pfadfinder unterwegs waren, haben wir zwei Dinge hinterlassen:
Die DPSG ist eine katholische Pfadfinderbewegung. Das heißt für mich, dass ich den katholischen Glauben vorleben und lehren soll. Zwar kritisch hinterfragen aber bejahend. Durch das Vorleben meiner Leiter, Kuraten und dem engen Kontakt mit den Franziskaner- Brüdern in unserer Gemeinde, habe ich meinen Glauben gefunden, der meinem Leben Halt gibt.
Ich kann nur jedem jedem Kind und auch Erwachsenen empfehlen sich mit dem Pfadfindertum auseinander zusetzten. In der Welt, in der Werte immer unwichtiger werden, sollte es Raum geben, wo man gemeinsam gegen Egoismus, Fremdenfeindlichkeit und Neid lebt.
Baden- Powell hat gesagt: „Look at the boy; learning by doing“. Dies ist sicher eine gute Methode um mit Kindern und Jugendlichen positiv umzugehen. Wenn wir jedem den Raum geben würden, den wir selber gerne hätten, würde in unserem Leben vieles positiver ablaufen.
Alles steht und fällt mit den Menschen die etwas tun. Wichtig ist, dass sie es tun.
Kein Pfadfinderstamm kann oder sollte perfekt sein. Er muss sich aber über seine Verantwortung im Klaren sein, die er für seine Mitglieder und sein Umfeld trägt.
Am Ende sollte über allem stehen:
Verlasse die Welt ein bisschen besser
als du sie vorgefunden hast.
Lord Baden- Powell of Gilwell 1857-1941
Ich wünsche dem Stamm St. Franziskus Dortmund-Mitte Alles Gute
Gut Pfad Hartmut Löhr (Stammesmitglied seit 1975)
Für mich ein Anlass, Euch einen ganz herzlichen Glückwunsch auszusprechen
zu Eurem „Stamm St. Franziskus“.
Als ich 1977 als Vikar in unsere Pfarrgemeinde nach Dortmund kam, war die Neugründung noch jung. Gern habe ich damals die Aufgabe des DPSG- Kuraten übernommen, obwohl ich selbst in meiner Kindheit / Jugend nie Pfadfinder gewesen bin.
Wenn ich an meine Zeit in Dortmund denke: es war eine gute Zeit, damals noch unter dem Stammesvorsitzenden Gerold Löhr, der mit 57 ½ Jahren viel zu früh gestorben ist.
Wenn ich nun ein paar Erinnerungen aufschreibe, dann bewusst solche,
an die ich als Kurat dankbar zurückdenke.
Viele gute Initiativen gingen von der DPSG aus, und ich selbst habe durch die DPSG manche gute Erfahrung machen können.
Das fing sofort im ersten Sommer an: Zeltlager in Hollage bei Osnabrück. Für mich war dies das erste Zeltlager überhaupt. Ich weiß es noch gut: eigens für mich war damals ein kleines Einzelzelt angeschafft worden. Dank Eurer Fachkenntnis und Routine hatte ich immer Hilfe, wenn ich mal eine Frage hatte oder wenn mit meinem Zelt mal etwas nicht in Ordnung war oder wenn starker Regen kam. Bei Euch wusste ich mich sicher und gut aufgehoben.
- Angetan war ich vor allem von den Aktionen, dem Zusammenhalt,
den Lagerfeuerrunden / Lagerliedern.
Gern erinnere ich mich an die Kreativität, die bei Euch zu spüren waren
– hoffentlich auch heute noch – und zu der Ihr mich als Kurat ermutigt habt.
Das war ohne Frage eine Bereicherung.
Unvergessen ist mir z.B. das Zeltlager in Holland, wo wir eine Lagermesse in den Sanddünen gefeiert haben. Für eine weitere Messe wurde selber Brot gebacken – in einem selber gebauten Ofen versteht sich, Brot, welches dann in der Messe statt der Hostie genommen wurde.
Oder: ein kleiner Wasserarm durchzog unseren Lagerplatz, teilte ihn in zwei Teile, - und Ihr habt es verstanden, eine Brücke darüber zu bauen, die übrigens so stabil war, dass wir alle über sie zur anderen Seite gehen konnten, - so geschehen in einer Messe mit dem Thema „Brückenbau“. Gottesdienste mit derartigen Aktionen waren immer ein besonderes Erlebnis; ein ganzer Aktionstag konnte so in einen Gottesdienst einfließen.
Damals war das Lied „Flinke Hände, flinke Füße …“, das stets gesungen wurde und unbedingt dazugehörte.
– Pfadfinder – ein anderer Weg …
Bereits vor dem allgemeinen Aufstehen haben wir oft mit einer kleinen Gruppe von Frühaufstehern vor meinem kleinen Zelt einen Frühaufstehergottesdienst gefeiert.
Unvergessen auch ist bei mir das Zeltlager in Forchheim (Ebermannstadt) bei Bamberg, wo es zweimal geregnet hat: vom ersten bis zum fünften und vom sechsten bis zum vierzehnten Tag. Deshalb hatte sich der gesamte Lagerplatz in einen Schlammplatz verwandelt. „Schlammlager“ haben wir es zu Recht genannt und waren die „Schlammhexen“, auf die sogar ein eigenes Lagerlied entstanden war – mit vielen Strophen. Ohne Stiefel konnte niemand zurecht kommen; wer keine hatte, für den mussten welche besorgt werden; - hier war der bisher einzige Gottesdienst in meinem Leben, den ich mit Gummistiefeln in tiefem Schlamm stehend gefeiert habe. Nun jedenfalls war es ein echtes Pfadfinderlager, das man nicht abbricht, im Gegenteil: Ihr habt allem noch etwas Positives abgerungen und habt z.B. obwohl der ganze Boden aufgeweicht und schlammig war, dennoch ein zünftiges Lagerfeuer hingekriegt.
Auch unsere DPSG- Jugendarbeit in Dortmund verbinde ich mit vielen positiven Erinnerungen an Kreativität, Bereitschaft und initiative.
Gern denke ich z.B. an die Gesprächsrunden bei JüBo (bei Jürgen Born in seiner kleinen Wohnung Im Defdahl), oft unter einem bestimmten Thema. – Auch JüBo ist mit 42 ½ Jahren viel zu früh gestorben. Ihn habe ich in seiner schweren Erkrankung wiederholt in seiner Heimatstadt Werl besucht, wo er einen Heimplatz hatte.
Stark war die jährliche Christbaumaktion; die Nachfrage, das Echo war immer gut.
Läuft diese Adventsaktion eigentlich immer noch?
Kurz bevor ich im April 1983 von Dortmund nach Paderborn umgezogen bin, haben wir angefangen, die Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag als „Liturgische Nacht“ zu gestalten.
Was ich bis heute mitunter gern erzähle, ist, wie sich Pfadfinder begrüßen: mit der linken Hand, den Finger gekreuzt, was soviel bedeutet wie: Bei uns hat auch der Kleinste (Wölfling) Platz, bei uns wird der kleinste gehalten. – Ein schönes Zeichen, finde ich; ein Zeichen, welches verbindet.
Gut Pfad
P. Reinhard Schobernd ofm
da gab es noch die berühmte Nacht in Rüthen … schwere Orkanböen, Gewitter und eine Jurte, die jeden Hi-Tech Drachen Konkurrenz macht … fliegt gut … aber war ja gut abgespannt, so ein Eksperde … Aber es war auch lehrreich … man sollte nie bei Unwetter auf seinen Stammzeltplatz beharren, denn da fallen die Bäume hin und … ein Frühschoppen um 5 Uhr morgens hat schon was, wenn man vorher seine verwehten Brocken wieder eingesammelt hat.
Manchmal sind keine großen Gruppen für diese Wocheendfahrten zusammengekommen, da fährt man also nur zu zweit … aber selbst da gibt es Spaß und neue Erfahrungen. Da waren wir doch mal in Hollage (mal wieder) und Nebel mit einer Sichtweite von ca. 1 m … da kann es schon mal spannend werden, wenn man den Weg vom Lagerfeuer zum Zelt sucht und der Weg zum Haupthaus zu einem wahren Hike ausartet.
Bis dahin Gut Pfad
Ralf „Lori“ Kirilof
Vorstände
des Stammes
St. Franziskus Dortmund – Mitte
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Jahr |
1. Vorsitzender |
2. Vorsitzender |
Kurat |
1975 |
Gerold Löhr |
Wolfram Walter |
P. Bernhard OFM |
1976 |
Gerold Löhr |
Wolfram Walter |
P. Antonius OFM |
1977 |
Gerold Löhr |
Wolfram Walter |
P. Reinhard OFM |
1978 |
Gerold Löhr |
Wolfram Walter |
P. Reinhard OFM |
1979 |
Gerold Löhr |
Wolfram Walter |
P. Reinhard OFM |
1980 |
Gerold Löhr |
Manfred Supsar |
P. Reinhard OFM |
1981 |
Gerold Löhr |
Manfred Supsar |
P. Reinhard OFM |
1982 |
Gerold Löhr |
Manfred Supsar |
P. Reinhard OFM |
1983 |
Gerold Löhr |
Jürgen Born |
P. Antun OFM |
1984 |
Gerold Löhr |
Jürgen Born |
P. Antun OFM |
1985 |
Jürgen Born |
Isa Michels |
P. Antun OFM |
1986 |
Jürgen Born |
Isa Michels |
P. Martin OFM |
1987 |
Hans Hübler |
Isa Michels |
P. Martin OFM |
1988 |
Hans Hübler |
Isa Michels |
P. Martin OFM |
1989 |
Hans Hübler |
Klaudia Kampelmann Hartmut Löhr Andreas Pudig |
P. Ulrich OFM |
1990 |
Hartmut Löhr |
Klaudia Kampelmann Andreas Pudig |
Martina Luft |
1991 |
Hartmut Löhr |
Klaudia Kampelmann Andreas Pudig |
Martina Luft P. Hans-Georg OFM |
1992 |
Hartmut Löhr |
Klaudia Kampelmann
|
P. Hans-Georg OFM |
1993 |
Chaos |
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1994 |
Thomas Schade |
Frank Kieffer |
P. Hans-Georg OFM |
1995 |
Thomas Schade |
Frank Kieffer |
P. Hans-Georg OFM |
1996 |
Thomas Schade |
Frank Kieffer |
P. Thomas OFM |
1997 |
Thomas Schade |
Verena Tomes Alexander Spieker |
P. Thomas OFM |
1998 |
Claudia Kamrath |
Gunnar Henne Wiebke Waskowiak |
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1999 |
Claudia Kamrath |
Gunnar Henne Wiebke Waskowiak |
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2000 |
Claudia Kamrath |
Gunnar Henne Wiebke Waskowiak |
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Unsere Gruppe existiert nunmehr seit circa 15 Jahren. In dieser Zeit hatten wir eine recht hohe Fluktuation sowohl von Leitern als auch an Mitgliedern. Wir sind nunmehr seit knappen 4 Jahren leiterlos und leiten uns selbst.
Unsere Wurzeln liegen in einer Wölflingsgruppe mit dem Namen „Marsmännchen“. Dies war damal eine Gruppe von 20 bis 25 Wölflingen aus der sich unsere heutige Gruppe herauskristalisierte. Im Laufe der Zeit änderte sich auch der Gruppenname. Daher heißen wir jetzt schon längere Zeit „Die Geparden“, derzeit eine Gruppe aus 11 Rovern bestehend.
Trotz vieler Widrigkeiten, angefangen von unserem hohen Alter (im Schnitt 23 Jahre) und in der allgegenwärtigen Zeitknappheit, bedingt durch Ausbildung, Arbeit, Studium, schaffen wir es trotzdem in beharrlicher Periodizität uns jeden Dienstag um 19:30 Uhr zu treffen. Wir haben schon einen schönen Teil an Pfadfindergeschichte miterlebt. Derzeit beschränken sich unsere pfadfinderischen Tätigkeiten darauf, die Stadt unsicher zu machen. So beginnt eine Gruppenstunde meistens mit der quälenden Frage, welche Lokalität wir nun besuchen wollen. In ganz seltenen Fällen beschäftigen wir uns mit unserem langjährigen Projekt, Personenspezifische Zeitungscover zu produzieren. Ja, ja, irgendwie scheint unsere Konzentrationsfähigkeit rapide mit dem Alter nachzulassen …
Aber trotz unseres fortgeschrittenen Alters packt uns beizeiten die Abenteuerlust. Wir schwelgen in Erinnerungen vergangener Lager, lassen Lagerromantik in unserem Geiste auferstehen und planen aus dieser Stimmung Wochenenden, die leider fast alle dem allgegenwärtigen Zeit- Tod zum Opfer fallen.
Aber wir haben uns aufgerafft, wenigstens ein Wochenende am Leben zu erhalten und wir werden es schaffen! Es sieht diesmal sehr gut aus …
Für die Zukunft haben wir eigentlich nur ein Ziel:
Trotz aller Widrigkeiten unsere Gruppe am Leben zu halten, denn es wäre sehr traurig, wenn die Gruppe, die im Laufe der Jahre so zusammengewachsen ist, im allgemeinen Zeitmangel verschwinden würde. Aber dank unseres Durchhaltevermögens werden wir bestimmt noch viele Jahre existieren.
In diesem Sinne: Gut Pfad, die Rover
Unsere Gruppe besteht zurzeit aus ca. 8 Jungen im Alter von zumindest 13 Jahren. Aber dies war nicht immer so.
In früheren Zeiten, als wir noch eine Wölflingsgruppe waren, bestand unsere Gruppe aus einem gesunden Gemisch von Mädchen und Jungen. Die Mädchen sind zugunsten von Badminton oder anderen Freizeitaktivitäten abgewandert. So dass wir nahezu einen Männerstammtisch machen könnten, hätten wir nicht zwei Leiterinnen unter unseren insgesamt drei Leitern vorzuweisen.
Wir sind im Moment:
Mit unseren Leitern:
Wir treffen uns immer dienstags von 18:00 Uhr bis 19:30 Uhr im Franziskushaus unserer Gemeinde. Dort können wir unserer Kreativität in Form von Bastelarbeiten freien Lauf lassen, aber haben sie schon mal von bastelnden 13- jährigen pubertierenden Jungs gehört?
So gehen wir doch lieber Skateboard fahren, Kickern, Billard spielen.
Lediglich zum Bau neuer Schwedenstühle – äußerst praktisch, zusammensteckbare Holzstühle, die im Zeltlager unverzichtbar sind – können wir von unseren Leitern mit Mühe und Not motiviert werden.
Eines der schönsten Erlebnisse der Pfadfinderei sind die großen Sommerläger und die Wochenendfahrten.
Dieses Jahr waren wir mit 6 Jungen im Stammeslager, in Italien, vertreten. Dort hatten zwar unsere Leiter mit unseren typisch pubertierenden Ausschreitungen zu kämpfen, aber insgesamt hat das Lager allen Spaß uns viele neue Erfahrungen gebracht.
Was wird uns die Zukunft bringen?
Ein paar Mädels? Ein bisschen mehr Vernunft? Motivation? Neue Erfahrungen?
Um diese Fragen zu beantworten, bleiben einem nur eines übrig:
Dabei bleiben, Spaß an der Pfadfinderei haben und offen für die Zukunft zu sein.
Um noch mal auf die im Moment fehlende Motivation zurückzukommen:
Diesen Bericht haben wir natürlich nicht selbst geschrieben! Zu so etwas haben wir überhaupt keine Lust! Wir haben zuerst versucht unsere Leiter zu bestechen und sie anschließend so lange traktiert, bis Sie diesen Bericht für uns geschrieben haben.